Deutsche Wasserstoffstrategie: Die 7 wichtigsten Punkte

Die seit vielen Monaten überfällige Deutsche Wasserstoffstrategie soll heute im Bundeskabinett beschlossen werden. Beschleunigt wurden die Verhandlungen durch das Corona-Hilfsprogramm der Regierung, in dem auch die Förderung von Zukunftstechnologien wie der Wasserstoffnutzung festgelegt wurden.

Deutschland soll demnach der „Ausrüster der Welt für Wasserstoff“ werden.

Das Handelsblatt hat am 9. Juni 2020 vorab ausführlich berichtet, wir haben die 7 wichtigsten Punkte der deutschen Wasserstoffstrategie zusammengefasst:

  1. Geld: Es sollen sieben Milliarden Euro für den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien in Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Weitere zwei Milliarden Euro sollen für den Aufbau internationaler Partnerschaften zur Verfügung gestellt werden.
  2. Produktionszahlen: Bis zum Jahr 2030 soll eine Elektrolyseleistung von 5 Gigawatt (GW) jährlich erreicht werden. Bis 2035 sollen weitere 5 GW Produktionsleistung aufgebaut werden.
  3. Befreigung von der EEG-Umlage: Die Produktion von Wasserstoff ist heute noch sehr teuer. Deshalb fordern Produzenten die Befreiung von der Erneuerbare-Energien-Umlage und sollen diese Befreiung jetzt auch erhalten.
  4. Ausschreibungsmodelle für die Herstellung grünen Wasserstoffs: Analog zu den Ausschreibungsmodellen für die Produktion von Solar- oder Windstrom könnten jährliche Produktionszahlen für Wasserstoff vom Staat ausgeschrieben werden. Anbieter, die die Produktionen grünen Wasserstoffs zum günstigsten Preis leisten können, erhalten den Zuschlag.
  5. Contracts-for-Difference (CfD, Emissionshandel): Die Bundesregierung könnte die Differenz zwischen den bei einem neuen, grünen Verfahren entstehenden Vermeidungskosten je Tonne CO2 und dem CO2-Preis im Europäischen Emissionshandel übernehmen. Das würde insbesondere der Stahl- und der Chemieindustrie helfen, die auf dem Weg zur Klimaneutralität damit Investionen vorziehen würden.
  6. Synthetische Kraftstoffe im Luftverkehr (PtL, Power-to-Liquid): Mit PtL Technologien lässt sich synthetisch hergestelltes Flugbenzin erzeugen, die aussichtsreichste Techologie zur Klimaneutralstellung von Flugverkehr. Bis 2030 will man eine Quote zur Beimischung solcher synthetischen Kraftstoff von 2 Prozent zum Kerosin prüfen.
  7. Grüner Wasserstoff als zentrales Element: Der monatelange Streit zwischen Wissenschafts- und Umweltministerium auf der einen sowie dem Wirtschaftsministerium auf der anderen Seite, ob neben klimaneutral herstelltem „grünen“ Wasserstoff auch blauer Wasserstoff (aus Erdgas hergestellt) als Brückentechnologie genutzt werden soll, wurde für grünen Wasserstoff entschieden.

Deutsche Wasserstoffstrategie: Fazit

Was lange währt wird endlich gut: durch die Corona-Hilfspakete ist offensichtlich nochmal Bewegung in die festgefahrene Situation bei der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung gekommen. Auch die Grundsatzentscheidung in Richtung grüner Wasserstoff ist sehr begrüßenswert, hätte die Nutzung anders produziertem H2 sicherlich die Produktion klimaneutralen Wasserstoffs verzögert – aber nur der macht Sinn.

Über den Autor

Gerd Junker Gerd Junker ist Co-Gründer und Geschäftsführer der Grünes Geld GmbH. Gerd Junker: „Wir leben was wir tun! Und das ist ganz einfach, denn der doppelte Nutzen von grünen Geldanlagen ist überzeugend – die Welt verbessern und Rendite erhalten.“ Mehr zu ihm und Grünes Geld auf Xing, Facebook oder Twitter.

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