Nach einer längeren Konsolidierungsphase hat sich der GG Wasserstoff spürbar erholt: Seit seinem Tiefpunkt am 8. April 2025 bei 40,02 EUR konnte der Fonds bis zum 25. August 2025 auf 48,04 EUR zulegen – ein Plus von exakt 20 %. Die Aufwärtsbewegung markiert eine mögliche Trendwende für den Wasserstoffsektor, der in den vergangenen Monaten stark unter Druck geraten war. Anleger und Analysten stellen sich nun die Frage: Ist dies der Beginn einer nachhaltigen Erholung – oder nur eine technische Gegenbewegung?
Vom Tiefpunkt zur Erholung – was ist geschehen?
Der Rückgang auf das Jahrestief im April war das Ergebnis mehrerer zusammenwirkender Faktoren: steigende Zinsen, geopolitische Spannungen, verzögerte Förderbescheide im Rahmen europäischer Wasserstoffstrategien sowie zurückhaltende Investitionen bei den industriellen Abnehmern. All dies führte zu einer spürbaren Zurückhaltung an den Kapitalmärkten gegenüber Wasserstoffaktien.
Doch in den letzten Monaten drehte sich das Stimmungsbild. Mehrere positive Impulse haben das Vertrauen in die Branche gestärkt: Insbesondere Förderzusagen aus den USA und Europa, konkrete Fortschritte bei Wasserstoffpipelines und Elektrolyseprojekten sowie robustere Quartalszahlen einzelner Unternehmen sorgten für neue Zuversicht. Der GG Wasserstoff R konnte davon spürbar profitieren – mit einer Performance von +20 % innerhalb von knapp fünf Monaten.
Rückenwind durch Förderpolitik und Marktstruktur
Ein Schlüsselfaktor für die jüngste Aufwärtsbewegung ist die politische Rückenstärkung, insbesondere aus Brüssel und Washington. Die EU-Kommission hat jüngst weitere Wasserstoffprojekte im Rahmen der IPCEI-Initiative (Important Projects of Common European Interest) genehmigt. In Deutschland fördert die KfW über die H2Global-Plattform grenzüberschreitende Handelsstrukturen für grünen Wasserstoff. Auch die USA treiben mit dem Inflation Reduction Act (IRA) den Aufbau von Wasserstoff-Hubs voran.
Für den Fonds bedeutet das: viele der Portfolio-Unternehmen – darunter Hersteller von Elektrolyseuren, Anbieter von Speicherlösungen und Infrastrukturbetreiber – dürften mittel- bis langfristig von diesen Programmen profitieren. Die Fondsstrategie des GG Wasserstoff R zielt gezielt auf diese Wertschöpfungskette ab, wobei sowohl spezialisierte Pure Player als auch breit aufgestellte Industriekonzerne enthalten sind.
Der Fonds im Fokus: Strategie, Auswahl und Risikomanagement
Der GG Wasserstoff R wurde 2020 von der Grünes Geld Vermögensmanagement GmbH initiiert – als erster Wasserstoffaktienfonds in Deutschland und Österreich. Ziel ist es, Anlegern ein fokussiertes, aktiv gemanagtes Engagement im zukunftsträchtigen Wasserstoffsektor zu ermöglichen. Dabei setzt das Fondsmanagement auf ein striktes Auswahlverfahren: Investiert wird nur in Unternehmen, die technologisch führend sind und eine realistische wirtschaftliche Perspektive im Markt besitzen.
Die Titelauswahl umfasst derzeit über 25 Einzeltitel, darunter bekannte Namen wie Nel ASA, Plug Power, Air Liquide oder Linde, aber auch weniger bekannte Firmen aus Asien und Nordamerika. Diese Mischung aus Pure- und Blended-Playern sorgt für eine gewisse Risikodiversifikation, bleibt aber thematisch klar fokussiert.
Für wen eignet sich der Fonds – und was sollten Anleger beachten?
Trotz der jüngsten Erholung bleibt der Wasserstoffsektor volatil. Einzelne Unternehmen schwanken teils zweistellig im Monatsvergleich, technische Rücksetzer sind jederzeit möglich. Doch genau hier liegt auch die Chance für langfristig orientierte Anleger: Wer an den Durchbruch der Wasserstoffwirtschaft glaubt – etwa im Verkehrssektor, in der Industrie oder bei der Energieversorgung – findet im GG Wasserstoff R einen klar positionierten Fonds mit erfahrener Leitung.
Anleger sollten dennoch über eine gewisse Risikobereitschaft verfügen. Der Fonds eignet sich insbesondere als Beimischung in einem breit gestreuten Zukunftsportfolio – nicht als alleinige Anlage. Der Anlagehorizont sollte mindestens 5–7 Jahre betragen, idealerweise länger.
Fazit: 20 % Plus sind ein Signal – keine Garantie
Die Kursentwicklung seit April ist zweifellos ermutigend. Sie zeigt: Der Markt erkennt das langfristige Potenzial der Wasserstoffwirtschaft an – auch wenn der Weg dorthin nicht linear verläuft. Der GG Wasserstoff R bleibt ein Vehikel für visionäre Anleger, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen auszuhalten, um an einer fundamentalen Transformation der Energiewelt zu partizipieren.
Ob der jüngste Kursanstieg den Beginn eines stabilen Aufwärtstrends markiert oder nur ein Zwischenschritt ist, wird sich zeigen. Klar ist jedoch: Die strukturellen Treiber – Klimaschutz, Energieunabhängigkeit, technologische Innovation – sind intakt. Für das Fondsmanagement rund um Gerd Junker bleibt das Ziel klar: Investitionen in reale Zukunftschancen.